Tunnel bauen

Einen Tunnel aus Styrodur erstellen

Auf der linken Anlagenseite möchte ich einen kompakten Berg mit einem Tunnel erstellen. Hierzu verwende ich die beiden Styrodurplatten, die ich aus meinen Grundplatten für den Schaltkasten herausgeschnitten habe. Diese Platten haben die Größe von DIN A3. Mit einer dieser Platten fange ich an. Fertigtunnel möchte ich nicht verwenden, da diese weniger realistisch aussehen und zu meiner US-Anlage nicht passen würden. Gleichfalls habe ich mir überlegt, den Tunnel nicht fest mit der Anlage zu verkleben, sondern diesen abnehmbar zu gestalten. Dies erleichtert mir das spätere Verstauen meiner Anlage.

Zunächst muss ich jedoch erst den Streckenverlauf markieren, welcher später die Tunnelstrecke repräsentiert. Dazu habe ich die Styrodurplatte erst einmal auf das Anlagenteil gelegt. Die Abmessungen sind etwas zu groß geraten. Wenn meine Anlage etwas breiter geraten wäre und ich vorne und hinten noch etwas Platz vom Rand zum Gleis gehabt hätte, wäre auch der Tunnelberg größer ausgefallen. Hier muss ich jedoch aufpassen, dass die Tunnelportale noch genügend Platz finden, um diese richtig in Szene setzen zu können.

Aus zwei zusammengeklebten DIN A4 Blättern habe ich mit den Fingern den Streckenverlauf auf das Papier durchgedrückt. Dadurch kann ich auf dem Papier besser erkennen, welchen Bogen das Gleis macht. Es geht hier nur um die äußere Hauptstrecke, die teilweise im Tunnel verschwinden soll. Auf dem Bild habe ich schon die äußere Umrandung ausgeschnitten.

Hier sieht man den Papierstreifen, welcher später als Vorlage für die Tunnelröhre dient. Die Breite entspricht in etwa der eingeschotterten Strecke.

Jetzt wird die zuvor aufgelegte Styrodurplatte umgedreht. Den Papierstreifen habe ich dann auf die Unterseite aufgelegt.

Mit dem Bleistift habe ich großzügig den Streckenverlauf anhand des Papierstreifens nachgezeichnet. Diesen Bereich muss ich später als Tunnelröhre ausschneiden oder ausfräsen.

Den Styrodurblock habe ich danach in der Breite gekürzt und mit Bleistift die Positionen der späteren Tunnelportale sowie die Aussparungen für die beiden Abstellgleise eingezeichnet. Mit dem Teppichmesser wurde grob das spätere Ausmaß des Berges zurechtgeschnitten. Die Feinarbeiten kommen noch. Die 5 cm Höhe der Platte reicht übrigens aus, um hier eine Tunnelröhre für meine Züge zu schaffen.

Nun muss ich die Tunnelröhre erstellen. Dazu habe ich den Styrodurblock umgedreht und anhand der vorgezeichneten Streckenführung zuerst mit dem Teppichmesser grob ausgeschnitten. Mit einer Telefonzange habe ich dann nach und nach in die Tiefe gearbeitet. Wichtig ist, dass die Tunnelhöhe so groß ist, dass alle Züge dort bequem durchfahren können. Wegen des Schotterbetts musste ich die Breite der Tunnelröhre etwas vergrößern.

Die Tunnelröhre habe ich nun auf die richtige Höhe ausgeschnitten, die Seiten etwas begradigt und die Kanten abgeschrägt. Dies ist erforderlich, damit gegebenenfalls das Schotterbett besser eingepasst werden kann.

Zur Stabilisierung des Styrodur habe ich die Innenseite der Tunnelröhre mit verdünntem Holzleim bestrichen.

Schließlich habe ich noch die Tunnelröhre in dunkelgrau gestrichen. Schließlich soll es den Anschein haben, dass die Züge durch einen Felsen fahren. Wenn später die Tunnelportale verbaut sind, sieht man ehedem nicht mehr viel von der Tunnelröhre.

Aus einem zweiten Styrodurblock habe ich die nächste Ebene meines Tunnelbergs erstellt und provisorisch draufgesetzt. Die Kanten wurden abgeschrägt und mit groben Kerben versehen. Ebenfalls führt ein schmaler Weg zum ersten Plateau hinauf.

Auf die zweite Ebene kommen noch ein größerer und vereinzelte Styrodurblöcke, sodass das Ganze eine Ähnlichkeit mit einem kleinen Bergmassiv bekommt.

Hier sieht man den Tunnelberg im Rohzustand. Das Gebirge muss noch eingefärbt werden. Ebenso muss ich an vielen Stellen Felsspachtel einsetzen. Andere Flächen bleiben frei und werden später begrünt.

Nun habe ich die auf die zweite Ebene die Styrodurblöcke verklebt. Dazu verwende ich mit Weißleim getränktes Toilettenpapier, da dieses zwischen zwei Styrodurflächen sehr gut haftet. Um dem Ganzen noch mehr Halt zu geben, habe ich einige Tropfen UHU Extra draufgeträufelt. Dieses UHU kann man auch zum Kleben von Styrodur verwenden. Damit erhalten die Blöcke einen festen und sicheren Halt.

Auf der ersten Ebene habe ich noch einen kleinen See ausgefräst. Der wird später in Szene gesetzt.

Auf dem linken Anlagenteil kommt es aufgrund meines Schaltkastens zu einer leichten Erhöhung. Daher musste ich auch mein Gleis auf zwei dünne Korkstreifen setzen. Da mein Tunnelberg im hinteren Bereich ebenfalls etwas in der Luft hängt, musste ich unten dünne Korkstreifen in zweifacher Ausführung darunterkleben. Wenn der Tunnelberg später noch eingefärbt und begrast wird, sieht man vom Kork nichts mehr.

So sieht der aktuelle Stand meiner Anlage aus. Den Tunnelberg kann man abnehmen, wenn man mal platzsparend die Anlage verstauen möchte. Unterhalb der Holzlagerhalle „Waltons“ habe ich noch zwei Korkflächen montiert als Höhenausgleich. Das Bürogebäude der „Waltons“ steht provisorisch neben der Lagerhalle. Kommt vielleicht noch an eine andere Stelle. Die Abstellgleise sind mit etwas UHU punktuell auf der Korkunterfläche aufgeklebt worden. Der Bahnhof ist ebenfalls in Position gebracht worden.

Der See wurde wieder mit Weißleim und Toilettenpapier versehen und muss nun kräftig durchtrocknen.

Hier sieht man den Berg grob vorgestrichen. Aus Styrodur wurden einige Felsen nachgebildet. An einigen Stellen habe ich den Untergrund braun eingefärbt. Hier kommt später Vegetation drauf, wie zum Beispiel Grasfasern, Flockage und Bäume. Den Berg muss ich noch verfeinern und mit Felsspachtel, ähnlich wie bei der Schlucht, versehen.

So sieht das Rohgerüst mit Felsspachtel aus. Hauptsache die Oberfläche wirkt rau und felsig.

Den rechten Abhang am Tunnelberg möchte ich mit dunklerem Streugras versehen. Dazu habe ich eine Wasser-Leim-Mischung auf die betreffenden Stellen gestrichen. Zum Streuen hatte ich noch eine Streugras-Dose von Noch aus den 80er Jahren. Die gibt es heute immer noch zu kaufen. Vorteil ist, dass man durch leichtes Schütteln vor dem Auftragen des Streugrases dieses statisch aufladen kann. Dadurch bleiben die Grashalme senkrecht beim Einkleben stehen.

Leider ist mir hier ein Malheur passiert. Ich habe versehentlich etwas zu feste auf die Streugras-Dose gedrückt, sodass der vordere Deckel mit dem Sieb abgesprungen ist. Die Folge war, dass der gesamte Inhalt an Streugras auf meinen Tunnelberg gekommen ist. Ich habe kurzerhand den Berg umgedreht und das überflüssige Streugras abgeklopft. Da dieses noch weiter zu gebrauchen ist, habe ich es mit einem Trichter wieder in meine Streugras-Dose gepackt. Beim Begrasen muss man also nur vorsichtig streuen und nicht drücken. Die Korkstückchen sehen zwar gut aus, habe ich aber nach dem Umdrehen des Berges wieder entfernt.

Hier sieht man den aktuellen Bauzustand des Tunnelbergs. Einige Flächen wurden schon begrünt. Ebenso habe ich den Felsen ein wenig koloriert. Dennoch muss ich noch an vielen Stellen nacharbeiten.

Ein weiterer Meilenstein beim Tunnelbau ist fertiggestellt. Zunächst habe ich erst die restlichen Stellen mit Grasstreu versehen. Da ich auch dunkleres Grasstreu bestellt habe, kommt dieses am rechten Berg und vereinzelt auf dem hellen Gras zum Einsatz. Hier kann man immer noch etwas nacharbeiten, da das Gras unregelmäßig umso besser aussieht. Gras kommt auch in einige Felsritzen. Der kleine Fußweg auf die 1. Ebene wurde ebenfalls noch etwas koloriert (beiger Farbton). Ebenso habe ich an einigen Stellen kleine Schaumstoff-Flocken aufgeklebt. Schließlich dürfen die Tannen nicht fehlen. Jetzt fehlen nur noch die hölzernen Tunnelportale.

Hier sieht man die Gesamtansicht meines Tunnelbergs. Der See muss noch lackiert werden. Ansonsten habe ich noch einige kleine, blühende Büsche aufgeklebt sowie einige Wanderer / Kletterer von Busch hinzugefügt.

Hier sieht man ein Wanderpaar auf den Weg zum ersten Plateau.

Am rechten Rand zum hinteren Tunnelportal verschnauft gerade ein Wanderer.

Hier sieht man die drei Kletterer in der Felswand.

Der Aufstieg scheint schwierig zu sein.

Der oberste Kletterer sichert die beiden anderen mit einem Seil.

Die Tunnelportale

Man kann zwar fertige Tunnelportale in Steinoptik kaufen, jedoch habe ich mich im Internet erkundigt und festgestellt, dass es in Amerika hölzerne Portale gibt. Diese kann man mit Streichhölzern und dünnen Balsaholzleisten selbst nachbauen.

Für das vordere Portal habe ich mehrere Streichhölzer aneinandergereiht und mit vier Querbalken verbunden. Warum ich die Querbalken mit Überstand aufgeklebt habe, zeige ich später noch.

Für das hintere Portal habe ich ein Streichholz mehr verbaut, da die Höhe zum vorderen Portal etwas höher ausfällt. Damit ich dies nicht verwechsle, habe ich mit Filzstift einen Punkt drauf gemalt.

Hier habe ich für das vordere Tunnelportal die beiden Seitenteile aus dem zusammengeklebten Stück getrennt und schon einmal in Position gebracht.

Zwischen den beiden Seitenteilen habe ich oben an den freien Streben drei Querhölzer aus Balsaholz eingeklebt. Somit ergibt sich das eigentliche Tunnelportal. Gleichzeitig habe ich für das vordere Portal noch eine hölzerne Seitenwand erstellt. Die Bauteile habe ich zunächst in einem leichten Ocker eingefärbt.

Hier sieht man die spätere Front des vorderen Tunnelportals. Mit verdünntem Braun habe ich die hölzernen Teile nachgefärbt. In der Mitte des Querbalkens wurde mit Schwarz ein wenig Ruß von der Dampflok eingebracht.

Gelände vor dem Tunnel vervollständigen

Damit der abnehmbare Tunnelberg noch besser in die Landschaft integriert werden kann, habe ich die Ränder mit Gleisschotter aufgefüllt. Ebenso wurde der Bereich zwischen Tunnelberg und Waltons Holzlager mit Sandboden und etwas Grasfasern nachgebildet. Ebenfalls habe ich nochmals den Wanderweg zur ersten Ebene mit Vogelsand bearbeitet, da mir die Steine (Gleisschotter) ein wenig zu schroff erschienen.

Für etwa 75 Cent habe ich mir einen Beutel mit 2,5 kg Vogelsand gekauft. Diesen muss man aber gründlich durchsieben, da der Sand noch mit Muschelextrakt etc. verunreinigt ist. Ich habe diesen letztlich mit zwei unterschiedlichen Sieben durchgesiebt.

Hier sieht man in der Gesamtübersicht das Ergebnis.

Die Sandfläche auf der rechten Seite hinter dem Holzlager hat das Gleis fast vollständig überdeckt. Mit einer Wasser-Weißleim-Spüli-Mischung wurde der Sand auf der Grundfläche verfestigt. Klappt richtig gut. Ich habe später auch vor dem Waltons Holzlager die Sandfläche etwas erweitert. Anzumerken ist, dass in diesem Bereich ein schmaler Spalt verläuft. Hier wurde unterhalb der Schaltkasten eingeklebt, der nicht nahtlos mit der Styroduroberfläche abschließt. Mit kleinen Styrodurstreifen, die konisch angeschrägt und in den Spalt gedrückt wurden, habe ich diesen verschlossen. Danach konnte ich den Vogelsand dort sicher aufbringen.

Auf diesem Foto habe ich den See mit der ersten Lage Klarlack bestrichen. Ebenso sieht man die beiden Abstellgleise mit hölzernen Gleissperren. Auf die erste Schicht Lack kommt später wieder Weißleim, bevor die zweite Schicht Klarlack aufgebracht wird.

Der See ist nun mit der zweiten Lackschicht versehen und somit fertig.