Die Eisenbahnplatte
Jetzt geht es endlich ans Eingemachte. Für meine US-Anlage steht mir eine Grundfläche von etwa 120 x 50 cm zur Verfügung. Bei meinen früheren Anlagen habe ich meist eine passende Holzplatte gewählt oder in Ausnahmefällen auf ein Fertiggelände von Noch zurückgegriffen. Problematisch ist, dass ich auf meiner Anlage nun eine etwa 10 cm hohe Trestle Bridge unterbringen muss. Bisher habe ich bei Brücken immer mit Auf- und Abfahrrampen gearbeitet, also in die Höhe gearbeitet. Leider musste man hier auf die Steigungen aufpassen, da diese häufig etwas steil waren, sodass die Lokomotiven hier einige Mühe hatten, hochzukommen.
Ich habe mich bei meiner US-Anlage entschieden, in die Tiefe zu arbeiten. Dies hat den Vorteil, dass man an der Gleishöhe nichts verändern muss und die Züge somit wesentlich einfacher und sicherer fahren können. Dies bedeutet aber auch, dass ich im Bereich der Trestle Bridge nach unten in das Gelände arbeiten muss. Doch wie kann man das am besten realisieren?
Styrodurplatte anstelle Spantenbauweise
Profis nutzen meist die Spantenbauweise. Hiermit kenne ich mich nicht so gut aus. Die Spantenbauweise erfordert eine überaus saubere Planung und bedeutet auch sehr viel Zeitaufwand. Der spätere Geländebau wird mit Drahtgeflecht und Gipsmullbinden vervollständigt. Hiergegen habe ich nichts einzuwenden. Jedoch habe ich mir für die Geländeoberfläche eine Lösung mit einer Styrodurplatte ausgedacht.
Styrodur – Vor- und Nachteile
Viele Modellbauer stehen einer Styrodurplatte als Geländegrundfläche eher skeptisch gegenüber. Folgende Nachteile werden hier genannt:
- Lautstärke: Gleise auf Styrodur verursachen ein höheres Abrollgeräusch
- Empfindlichkeit: die Ecken und Kanten einer Styrodurplatte können leicht beschädigt werden
- Stabilität: dünnere Styrodurplatten sind nicht stabil genug und können durchbiegen
Diese Aussagen treffen durchaus zu. Jedoch möchte ich auch die Vorteile erwähnen:
- Leichtes Eigengewicht
- Geländeoberfläche lässt sich individuell bearbeiten
Die Styrodurplatte als Eisenbahnplatte
Mit meiner Trestle Bridge muss ich eine Höhe von etwa 10 cm überbrücken (genau sind es sogar 10,4 cm). Wie bereits erwähnt, soll die Gleishöhe auf der Anlage gleich bleiben. Um die Trestle Bridge einzubauen, muss ich an der besagten Stelle die Styrodurplatte ausschneiden. Aus diesem Grund habe ich mich für eine Styrodurplatte mit den Standard-Abmessungen von 125 x 60 x 100 mm entschieden. Ich kann also eine Schlucht oder einen Canyon mit einer Tiefe von 10 cm schneiden, um dort die Brücke einzubauen.
Damit die Stützpfeiler beziehungsweise der unterste Querbalken (Mud Sill) nicht in der Luft schwebt, kommt unter meine Styrodurplatte noch eine Sperrholzplatte mit 6 mm Stärke. Diese gibt es in einem gut sortierten Baumarkt für rund 10 bis 12 Euro. Die Größe liegt bei 120 x 60 cm (also später zusägen).
Leider ist es überaus schwierig, eine 10 cm starke Styorodurplatte zu bekommen. Diese wird zwar angeboten (es gibt sogar noch dickere Varianten), jedoch findet man diese nur selten im Baumarkt vorrätig. Um auf eine Höhe von 10 cm zu kommen, kann man aber auch zwei 50er Platten oder eine 60er und eine 40er Platte nehmen. Diese muss man dann jedoch mit Styroporkleber zusammenkleben. Den Kleber braucht man später ehedem. Ein 1 kg Eimer müsste wohl ausreichen. Danach hat man die gewünschte Höhe.
Für meine US-Anlage muss ich eine Brückenhöhe von knapp 10,4 mm ausgleichen. Vielleicht kann man beim Zusammenkleben noch den einen oder anderen Millimeter für den Höhenausgleich gewinnen. Soweit bin ich aber noch nicht.
Welche Styrodurplatte?
Es gibt folgende Styrodurplatten:
- druckfeste Extruderschaumplatte mit glatter Oberfläche und Stufenfalz (L-Kante)
- druckfeste Extruderschaumplatte mit waffelförmiger Oberfläche und glatter Kante
Eine glatte Oberfläche bietet für den Anlagenbau Vorteile (z. B. bei der Straßen- und Wegegestaltung, beim Aufstellen von Gebäuden etc.). Ebenso lassen sich auch die Gleise dort sehr gut verlegen. Leider muss man die umlaufende L-Kante abschneiden, wenn man einen Styrodurblock mit geraden Kanten wünscht. Da eine solche Platte 125 cm lang ist und die L-Kante an beiden Seiten einige Zentimeter tief ist, würde die gewünschte Länge von 120 cm wohl nicht erreicht werden, wenn man die L-Kante abschneidet.
Ich habe mich daher für die Styrodurplatte mit waffelförmiger Oberfläche und glatten Kanten entschieden. Das erspart mir viel Zuschnittarbeit. Dafür muss man die Oberfläche mit Schleifpapier leicht bearbeiten, um einen möglichst glatten Grund zu erhalten. Ansonsten würde die Waffelstruktur später beim Begrasen von Flächen auffallen.
Hier die Bilder der benötigten Komponenten:
Von dieser 5 cm starken Styordurplatten habe ich zwei gekauft. Sie werden später übereinander geklebt.
Hier kann man deutlich die Wabenstruktur erkennen. Zum Zusammenkleben verwende ich passenden Baukleber (lösungsmittelfrei!). Diesen habe ich noch übrig gehabt. Den Styroporkleber kaufe ich aber dennoch.